Island

Die Insel aus Feuer und Eis, wie Island gerne genannt wird, liegt nur wenige Kilometer südlich des Polarkreises, mitten im Nordatlantik. Nach Europa, wie die Isländer sagen und damit das europäische Festland meinen, sind es über 1.000 Kilometer oder ca. drei Flugstunden zum nächsten zentralen Flughafen.

Die Ausdehnung Islands beträgt von West nach Ost etwa 500 Kilometer, von Nord nach Süd circa 350 Kilometer. Die Insel ist 103.000 Quadratkilometer groß, welches ungefähr der Größe der Neuen Deutschen Bundesländer entspricht. Insgesamt leben etwa 390.000 Menschen in Island, davon ca. 70% im Großraum Reykjavík. Verglichen mit einer deutschen Großstadt, hat Hamburg etwa fünfmal so viele Einwohner wie ganz Island. Bewohnt sind auf der Insel nur die Küstenregionen, das Landesinnere besteht zum größten Teil aus Wüsten und Gletschern. Um die Insel führt die 1.332 Kilometer lange Ringstraße. Diese ist die wichtigste Straße Islands und komplett asphaltiert. Sie wird von vielen Touristen gerne für eine Rundreise genutzt. Aber die Ringstraße allein ist nicht Island – abseits gibt es vieles zu entdecken.

Unwegsame Lavawüsten, reißende Gletscherflüsse und nicht zuletzt ein unberechenbares Klima halten für den Unternehmungslustigen manch abenteuerliches, oft nicht ungefährliches Erleben bereit; und hinzukommt, dass sich der Kamera eine endlose Auswahl dankbarer Motive darbietet.

Doch die Vulkan-Insel im Nordmeer bietet dem, der näher hinzuschauen weiß, mehr, sehr viel mehr als bisschen Nervenkitzel, mehr als eine Welt geologisch überaus attraktiver Erscheinungen. Wer sich die Mühe macht, diesem liebenswerten kleinen Volk nahe zu kommen, das sich seit über 1100 Jahren zäh an diesen 103.000qkm großen „Felsen“ klammert, dieser in stolzer Selbstständigkeit verharrender Gemeinschaft, die eine eigenen, vor allem literarische Tradition und Kultur entwickelt hat, die auf der Welt einzigartig ist, der kann sich kaum wieder losreißen von diesem Faszinosum, das viele ihr Lebtag mit Heimweh nach der kargen Insel erfüllt.

Zahllose tödliche Bedrohungen, die immer wieder den ganzen Bestand des Volkes infrage gestellt haben: Seuchen, Vulkanausbrüche, Klimaschläge und nicht zuletzt politische Unterdrückung von außen, drückten die Einwohnerzahl bis Ende des 18.Jh. auf unter 50.000, und erst in unserer Zeit begann jene geradezu atemberaubende Entwicklung, die der jetzt ca. 390.000 Köpfe zählenden Isländischen Nation einen der vordersten Plätze im europäischen Lebensstandard beschert.

Für das verhältnismäßig milde Klima sorgt der Golfstrom, dessen Ausläufer die Insel streifen. So sind die Winter, besonders im Südland, relativ mild, während die Sommer eher kühl sind. Schnelle Wetterwechsel werden durch das Aufeinandertreffen von Warm- und Kaltluftmassen aus dem Norden verursacht.

Geologisch gesehen gehört Island mit einem Alter von ca. 20 Millionen Jahren zu den jüngsten Regionen unserer Erde. Durch die bis heute aktiven Vulkane wird noch immer am Aufbau der Insel gearbeitet.

Nach der ersten Besiedlung im Jahr 874 n. Chr. entwickelte sich eine eigene Kultur, deren Geschichte nahezu lückenlos niedergeschrieben wurde. Viele dieser Schriften sind erhalten geblieben. Da sich die isländische Sprache über die Jahrhunderte kaum veränderte, können die Isländer ihre alten Schriften noch heute lesen.

Island gehört heute zu den modernsten Staaten unserer Erde. Der Lebensstandard und die Lebenserwartung sind statistisch gesehen weit höher als in Deutschland. Die Fischerei war Jahrhundertelang die Erwerbsquelle Nummer eins und ist inzwischen nach Tourismus und energieintensiver Industrie (z.B. Aluminium und Serverparks) an die dritte Stelle gerutscht. In der Fischerei spielen hochwertige Fischprodukte –insbesondere für den medizinischen Bereich- eine wachsende Rolle.

Ein Energieproblem kennt Island nicht. Erdwärme und Wasserkraft versorgen das ganze Land mit Strom und Wärme. Als 3. Energieressource soll nun auch Windkraft dazu kommen.